Stentimplantation

Werden während der Herzkatheteruntersuchung relevante Engstellen (Stenosen) an den Gefäßen des Herzens (Koronargefäßen) diagnostiziert, kann direkt im Rahmen der gleichen Untersuchung auch eine Behandlung durch das Einsetzen eines Stents erfolgen.

Die Engstelle im Gefäß wird mit einem Ballon aufgedehnt (sog. PTCA) und direkt im Anschluss ein Stent eingesetzt, um das Gefäß zu stabilisieren und eine Wiedereinengung zu verhindern.

Das Einsetzen des Stents ruft in den meisten Fällen keine wesentlichen Beschwerden hervor. Manchmal spürt der Patient kurzeitig ein Druck- bzw. Engegefühl in der Brust (Angina pectoris).

Medikamenten-freisetzender Stent

Es werden von uns ausschließlich medikamenten-freisetzende Stents, sogenannte drug eluting Stents (DES), der neuesten Generation verwendet. Die Stents heilen dauerhaft in das Gefäß ein, indem sie von der inneren Gefäßhaut (Intima) überwachsen werden. Bis zur vollständigen Einheilung eines Stents können bis zu 6 Monate vergehen. Für diesen Zeitraum ist eine medikamentöse Hemmung der Blutplättchen-Verklumpung (duale Thrombozytenaggregationshemmung) unbedingt erforderlich. Meist kommen hierfür Aspirin (ASS 100 mg/Tag) und Clopidogrel (75 mg/Tag) zum Einsatz. In bestimmten Situationen (zum Beispiel nach einem Herzinfarkt, oder wenn bereits eine blutverdünnende Therapie aufgrund von Vorhofflimmern besteht) ist eine andere Medikamentenkombination erforderlich. Natürlich informieren wir Sie hierrüber ausführlich.

Die "Haltbarkeit" von Stents ist prinzipiell unbegrenzt. Entscheidend für die Prognose nach dem Einsetzen eines Stents ist, dass die Risikofaktoren, die zum Entstehen der koronaren Herzerkrankung geführt haben, gut behandelt werden. Dies sind insbesondere: Bluthochdruck, Diabetes mellitus, erhöhte Cholesterinwerte, Übergewicht, mangelnde körperliche Bewegung und Rauchen.

Um Sie bei der Behandlung der Risikofaktoren zu unterstützen, bieten wir in unserer Praxis das "Kardio Fit"- Schulungs- und Behandlungsprogramm an. Die Kosten hierfür werden in den meisten Fällen von der Krankenkasse übernommen.

Das Risiko eines plötzlichen Stentverschlusses (akute Stentthrombose) ist, wenn eine gewissenhafte Einnahme der blutverdünnenden Medikamente erfolgt, sehr gering (<1%). Auch die Wahrscheinlichkeit einer schnellen Wiedereinengung im Stent (In-Stent Restenose) ist bei modernen Stents gering (ca. 3%).

Die Gefahr, dass ein Stent im Nachhinein von allein verrutscht, besteht nicht. Sollte nach dem Einsetzen eines Stents in die Koronargefäße eine Magnetresonanztomographie (MRT)-Untersuchung notwendig sein, so kann diese mit einer Magnetfeldstärke bis zu 1.5 Tesla ohne Bedenken auch kurzzeitig nach dem Einsetzen des Stents durchgeführt werden. Eine MRT- Untersuchung mit einer Magnetfeldstärke von 3 Tesla sollte erst ab 6 Wochen nach der Stentimplantation erfolgen. Bei sehr dringlichen MRT-Untersuchungen mit 3 Tesla erfolgt eine Risikoabwägung im Einzelfall – wir beraten Sie.

Bei einigen Patienten, wenn beispielsweise alle drei großen Herzkranzgefäße Engstellen aufweisen und ein Diabetes mellitus besteht, kann eine Bypass-Operation die beste Therapieoption sein. Unsere Praxis kooperiert hierfür mit der Charité und dem Deutschen Herzzentrum Berlin. Im sogenannten Herzteam kann jeder Fall mit den Herzchirurgen ausführlich besprochen und die für Sie beste Therapieoption gefunden werden.




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